Text: | Was gib es sonst noch interessantes von mir.....
???
Ach ja....
Ich habe mir mal ein paar Gedanken über meine schlimmsten Erlebnisse in sachen Sex gemacht.
Also gut, Hose runter. Was ist denn schon dabei? Ich werde mir hier und jetzt die Blösse geben und von meinen größten sexuellen Verfehlungen sprechen. Stellvertretend für alle Männer, versteht sich: Denn letztlich sind wir doch alle Brüder, im Bett wie im Geiste: Den Mann möchte ich sehen, der in punkto Sex von sich sagen könnte :"Ich bereue gar nichts und niemanden. War alles super-sahne bisher. Ich habe immer mehr Spaß als Stress im Bett gehabt. Und nur die tollsten Frauen."
Alles Quatsch. Die Wahrheit ist doch: Wir Männer neigen zur Übertreibung. Das ist Teil unseres Brunftgebaren, also genetisch bedingt. Wir alle tun immer, als seien wir Weltmeister im Matratzensport. Als wenn immer alles flutscht und es nie den einen oder anderen Rohrkrepierer gäbe: Ich denke , das ist überhaupt unser allergrößter Fehler.
Aber Fehler sind ja dafür da, dass man sie macht. Aus Fehlern wird man(cher) klug. Oder wie der Volksmund sagt: Was das Hänschen nicht lernt, lernt das "Schwänzchen" nimmermehr.
Also gut, dann erinnern wir uns mal an das
ERSTE MAL:
Man steigert seine Erwartungen zuvor ins Exorbitante, so dass der langersehnte Akt dagegen eher einem kurzem, feuchten Witz gleicht. Was war das für ein Gestrampel all die Jahre . Erst im Geiste ( und unter der Decke). Und dann endlich auf ihr . So ungefähr für ein bis zwei Minuten. Sie, süß, knackig , mit Kaugummi im Mund und ich, steif in jeder nur erdenkbaren Beziehung und mit viel zu großem Präservativ.
Das Beste an dem ganzen gerangel war, dass man hinterher erleichtert war - und zwar in doppelter Hinsicht . Zum einem, weil man es endlich hinter gebracht hatte wie eine Kinderkrankheit. Zum anderen weil man gewissermasen ganzkörperlich geschwollen im Kreise der Freunde verbreiten konnte: Hey, Leute , ich bin jetzt auch mit dabei im Club. "Der Frustrierten. "Oder nicht?"
Sex gegen Geld:
Wie gut das es nur ein erstes Mal gibt. Denn ein zweites erstes Mal hätte ich wohl kaum verkraftet. Meine erste Nacht glich alles im allem einem erotischen Amoklauf. Erwartungen und Erfahrungen deckten sich nicht im Mindesten: Ich war vollkommen frustriert. Folglich bat ich einen Freund um Rat - das war der Fehler Nummer 2. Denn Frust und Freund erwiesen sich als ausgesprochen miese Ratgeber. Beide schickten mich ins Eros-Center, in das blutrote Licht. Zu den Mietmietzen in die Tiefgarage der Lust. Genauer gesagt: in die Abteilung käufliche Liebe:
Ich will gar nicht so sehr ins Detail gehen. Ich will nur sagen, dass ich nach dieser nüchteren Behandlung im Stile " Machen sie sich mal bitte untenherum frei" nachhaltig kuriert war. Bis heute, um genau zu sein. Sex gegen Geld kommt mir seit dem vor wie eine Bankrotterklärung an die eigene Person. Mit käuflicher "Liebe" hat es auf jeden Fall gar nichts zu tun. " Wie viel Gramm hätten sie denn gern?" Liebe läst sich nicht kaufen, Sex schon. "Einmal oral, bitte!" Mit oder ohne Quittung. In Form von Filzläusen. Wenn man Pech hat. Das ist jedenfalls meine Meinung. Auch auf die Gefahr hin , dass mir die Gewerkschaft der Horizontal-Hostessen jetzt aufs Dach steigen wird(und das wahrscheinlich zurecht). Mit der Begründung, dass es erheblich mehr Frustration, Verzweiflung und auch Vergewaltigung gäbe. Übrigens der schwerste und unverzeihlichste Fehler: Das muss ja wohl nicht näher erklärt werden(1, 2, 3vorbei).
Der Beischlafraub:
Das Einzige, was ich mir in dieser Hinsicht mal zu Schulden haben kommen lassen, ist ein versuchter Beischlaf. Mit Betonung auf Schlaf. Ich lag mit meiner nagelneuen Freundin im Bett: Nackt und in Löffelstellung. Sie schlief schon , tief und fest. Ich stöhnte laut und deutlich. Schlafen ging einfach nicht. Jedenfalls nicht allein und so unbefriedigt wie ich war. Und so kuschelte ich mich von hinten immer enger an sie, teils fluchend, teils flehend: "Tanja, öffne dich. Bitte lass mich rein." - und half ein wenig nach. Stück für Stück, ganz sachte. Und obgleich nichts Nennenswertes geschah, das schwör ich, komme ich mir noch heute wie der allerletzte. Ja, ich verurteile mich bei dem Gedanken an den Versuch, Geschlechtsverkehr zu stehlen.
Sex mit zwei Promille:
Der Alkohol war schuld, ich nicht. Der Sündensaft schlecht hin. Als Quelle vielerlei Übel. Gerade in Sachen Zweisamkeit, Stichwort: sich jemanden schön trinken. Wer kennt es nicht, dieses Fatamorgana ähnliches Potenzrezept (das übrigens für Brillenträger erheblich billiger und gesünder zu haben ist)? Zumal es ab einer gewissen Promillegrenze zu dem kommen kann, was im allgemeinen als tote Hose bezeichnet wird. Ein äußerst peinliches Phänomen. Man(n) will, aber er kann nicht. Und selbst wenn einem dieses Schicksal nicht ereilt und es inner- oder außerhalb der Hose hoch hergeht, folgt garantiert der Morgen danach. Das ernüchternde Ende eines One-Night-Stand. Mit seinem brutal schlechten Nachgeschmack: Verknautscht und völlig verkatert liegt man da und öffnet die Augen. Im Bruchteil einer Sekunde(und in neun von zehn Fällen) denkt man: Meine Fresse, wer oder was ist das denn? Die Putzfrau, die Tochter von Quasimodo, meine Oma? Der Rest dürfte bekannt sein - in Form von Rumgedruckse, potenzierter Peinlichkeit, dem Austausch falscher Telefonnummern, der ganzen Grübbelei, der fehlenden Erinnerung an Safer Sex.
Sex mit der Ex:
Macht nichts, denkt man sich dann. Problem erkannt, Problem gebannt. Das soll bestimmt nicht wieder vorkommen. Vorsichtshalber werde ich mich jemanden anvertrauen: Mal sehen. Wie wäre es z.B. mit der Ex? Die Nicole hat doch immer ein Ohr, Verständnis und Trost für mich: Und mindestens einen Rotwein. Bei ihr kann man sich so richtig schön und völlig gehen lassen. Sie steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Oder legt sich gern und willig unter uns. Vor allem im Beckenbereich. Und ehe Mann sichs versieht - halb zog sie ihn, halb sank er hin - , so mir nichts, ihr nichts, ist es schon passiert. Das Übliche, vielleicht auch allzu Übliche. Denn früher war es irgendwie besser mit uns beiden. Leidenschaftlicher. Und ohne eingeschlafene Füße. Aber was können wir dafür? Es ist wie ein Fluch. Das Testosteron treibt uns zu Taten, die wir später bereuen und manchmal sündig in die Welt schreien.
"Männer sind Schweine", singen "Die Ärzte". " Sie wollen immer nur das eine". Zwischen ihre Beine. Aber wen wundert das? Was sollen wir auch sonst tun? Ausgestattet mit einer sensiblen Kompassnadel im Schritt, die mal hierhin, mal dahin ausschlägt. Was können wir dafür, dass zwar jeder sein Päckchen zu tragen hat, nur das es bei uns ausgerechnet zwischen den Beinen baumelt? Wo es pro Stunde ganze Heerscharen von Samenzellen produziert, die offenbar dauernt unter Lagerkollor leiden? Kommt (einerseits erleichternd, anderseits erschwerend) hinzu, dass überall Frauen herumlaufen und -liegen, die bereitwillig Abhilfe schaffen. Sozusagen ganz selbstlos Samenraub aus Überzeigung betreiben. Denn zum Liebesspiel gehört auch immer eine, die einem die Möglichkeit dazu gibt. Und damit sind wir endlich bei Art von Sex, bei der sich im Allgemeinen mehr als zwei Personen verlustieren.
Zwei Frauen:
Ich mag ja gar nicht daran denken. Einer meiner größten Fehltritte war es sicherlich, nach einer Party mit zwei Frauen im Bett gelegen, aber nur mit einer von ihnen geschlafen zu haben. Das ist mit Abstand das Blödeste, was man als Mann (nicht) machen kann. Zumal solche Situationen - jedenfalls unentgeltlich, unter normalen Umständen, mit attraktiven Frauen - nicht unbedingt an der Tagesordnung sind. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was daran hätte falsch sein sollen, Sex mit zwei Frauen zu haben - wenn man vorher stark eiweißhaltiges Essen zu sich genommen und wenig Alkohol getrunken hat. |